Arbeitsplatz als Maß für modernes Leben
In der Zeit vor und bis kurz nach dem Jahrtausendwechsel wurde das Umfeld am Arbeitsplatz in der Regel als modern und im Vergleich zur technischen Ausstattung im privaten Bereich als "technologisch fortschrittlich" empfunden. Da gab es Personal Computer (PC), später sog. Laptops und Notebooks, eine komfortable Telefonanlage und evtl. sogar schon erste Verknüpfungen zwischen Zutrittskontrolle, Telefonanlage und/ oder der Beleuchtungssteuerung. Etwas später wurde im Zuge der Globalisierung in vielen Unternehmen die sogenannte Unified Communications + Collaboration, sprich das Zusammenwachsen zwischen Telefonie, Messaging, Video Conferencing, E-Mail & Co., eingeführt.
Auch wenn die meisten Mitarbeiter es nie offen ausgesprochen haben, war dieser spürbare oder gefühlte "technische Vorsprung" ein Zeichen dafür, dass ein Unternehmen als zeitgemäß, innovativ oder evtl. in einer Vorreiterrolle wahrgenommen wurde.
Und heute? Die Wohnzimmer sind vernetzt, die Mitarbeiter -insbesondere die jungen Kollegen- verfügen über modernste Smartphones und kommunizieren über Medien wie WhatsApp, Snapchat, SOMA, Twitter, Skype und Co.. Die Generation „Now and Wow“ ist in Ihrem privaten Umfeld technisch gut und vor allem schnell vernetzt. Das bedeutet, dass das technische »Maß der Dinge« heute oft im privaten Umfeld definiert wird. Verschiedenen Studien zufolge führt dies dazu, dass die technische Arbeitsumgebung im Vergleich zur privaten Infrastruktur nicht besonders gut abschneidet. Der Arbeitnehmer bewertet teils bewusst, teils unbewusst die Ausstattung am Arbeitsplatz als veraltet, nicht mehr zeitgemäß, nervig oder im direkten Vergleich zur privaten Situation als minderwertig. Aus dieser Situation ergibt sich heute eine teils latente Unzufriedenheit, welche tatsächlich auch an der Autorität des Arbeitgebers nagen kann. Und wenn wir ehrlich zu uns selber sind, dann möchte man zu seinem Unternehmen doch gerne aufschauen können. Es ist doch viel schöner, stolz über seinen Arbeitsplatz zu berichten und festzustellen, dass es „in der eigenen Firma besser läuft als in anderen Betrieben“, als das man Frust oder eine gewisse Enttäuschung im Freundeskreis teilen möchte.
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